Die OSTAR 1000 Lumen

 

Endlich verfügbar: Die neue OSRAM OSTAR 1000 Lumen

Nach längerer Wartezeit wie ursprünglich angekündigt ist sie nun für jedermann in kleineren Mengen verfügbar - die neue "1000 Lumen" OSTAR. Was steckt nun hinter diesem Emitter genau und wie läßt er sich in mein OSTAR Projekt integrieren.

Zunächst einmal ist der Emitter nur in einer Variante zu haben, nämlich der mit 6-Chips und einer optischen Linse oben drauf. Zum Einsatz in meinem Projekt kommt aber die Variante ohne Linse. Man kann den Emitter aber zum Glück "umbauen" und die Linse entfernen mit etwas Geschick. Dazu später mehr mit Anleitung und Bildern. Sobald der Emitter in allen anderen Varianten erhältlich ist ist dieser Umbau natürlich nicht mehr notwendig. Aber viele von euch warten sicher schon darauf und daher die Tips zum Umbau.

LE UW E3B-PZQZ-4C8F ist die genaue Bezeichnung unter dem der Emitter im Moment nur erhältlich ist. Das er neu ist erkennt man an dem "U" in den ersten vier Buchstaben, denn der Vorgänger trug nur die Bezeichnung"LEW". Die nächsten drei Buchstaben sind wie gewohnt die Chip Variante "E3B", die auf den 6-Chip Typ mit Linse hindeutet. Gefolgt von der Helligkeitsgruppierung PZQZ. Wer das Datenblatt genau liest merkt schnell das sich OSRAM im Moment alle Türen offen läßt was die Helligkeit / Lumen betrifft, denn PZQZ heißt der gekaufte Emitter liegt irgendwo zwischen der Helligkeitsgruppe PZ (610 Lumen) und QZ (1.120 Lumen). Im Schnitt kann man also 865 Lumen erwarten je nachdem wieviel Glück man in der LED Lotterie hat. Einzelne Helligkeitsgruppen wie die wünschenswerte QZ-Gruppe lassen sich nicht bestellen.

Der letzte 4´er Block "4C8F" ist der chromatische Farbraum in dem die LED liegt (Farbabweichung vom idealen "Weiß"). Auch hier hält sich OSRAM im Moment alles offen, denn 4C-8F sind im Prinzip die extrem Werte des Datenblattes. Später wird es sicher wieder engere Gruppierungen geben, die je nach Güte der Selektion verschiedene Preise haben werden. Spezielle, einzelne Gruppen werden es wahrscheinlich aber nie werden - nur kleinere Gruppen, sodas die Lotterie erfolgversprechender wird. :-)

Man sieht also, daß der Name "1000 Lumen" OSTAR mit Vorsicht zu genießen ist. Im schlechtesten Fall hat man nur eine"610 Lumen" OSTAR. Aber was heißt "nur" - wer schon mal in einen 600 Lumen Emitter ohne Sonnenbrille geschaut hat wird die Sterne gesehen haben. ;-) Dieser Emitter erzeugt ein gleißendes, weißes Licht mit dem man sicher Fische grillen kann. Damit bringt es die OSTAR Tauchlampe auf rechnerisch ca. 3500 Lumen Lichtleistung im Schnitt mit dem Serienemitter und läßt so alles unter 40W HID hinter sich. Im Vergleich ein 50W Halogenbrenner schafft nur gerade mal 900 Lumen. Die Lampe sollte also als fischgefährlich eingestuft werden.

 

Bezugsquellen der LEUW E3B

Im Moment ist der Emitter nur beim europa weitem Versandhändler RS Components erhältlich, der die Verteilung übernommen hat. Erreichbar ist das Unternehmen für jedermann über seinen Onlineshop unter der Adresse www.rsonline.de. Den neuen OSTAR Emitter findet man entweder über das Stichwort OSTAR oder seiner Bestellnummer 369-520. Preis z.Z. 49,90 Euro plus MwSt und Versand. Ich vermute das bald auch die Anbieter Conrad und Reichelt nachziehen werden.

Update: Inzwischen ist der LED Chip auch in diversen Onlineshops gesichtet worden. Eine Google Suche mit "LE UW-E3B" sollte aktuelle Angebote zutage fördern.

 

Umbau vom LEUW E3B zum LEUW E3A

Leider ist der Emitter wie gesagt im Moment nur mit Linse erhältlich, aber es gibt einen Weg ihn umzubauen so wie es schon beim Vorgängertyp möglich war. Natürlich sollte man sich vor der Operation darüber im Klaren sein, das die Garantie damit erlischt und es durchaus möglich ist den Chip dabei zu killen. Daher übernehme ich keine Erfolgsgarantie. :-)

Im Prinzip wird der Chip immer auf den gleichen Alustern geklebt und unterscheidet sich nur in der aufgesetzten Linse. Beim linsenlosen Typ E3A ist über den Emitterchips eine kleine Kunststoffplatte geklebt, die plan abschließt. Die sechs Chips sind in einer Art Umrandung eingefasst, die man auf den Bildern als weißes Rechteck gut erkennen kann. Die Oberkante dieses Rechtecks liegt oberhalb der Chipfläche selbst. Zum Glück braucht man sich bei LEDs keine Gedanken um Luft zu machen, da ein Kontakt im ausgeschaltetem Zustand keinen Einfluß hat.

Betrachtet man nun das links nebenstehende Bild mit einem Klick darauf im Detail sieht man eine Kunststoffhalterung, die an zwei Enden mit der Aluplatte verklebt ist. In der Mitte ist ein Loch in dem eine weiche, mattierte Linse aus festem Silikon eingesetzt ist. Diese Linse kann man mit dem Fingernagel oder einem kleinen Schraubenzieher vorsichtig abheben. Auf dem Bild ist die Linse bereits vom Emitter getrennt worden.

Zwischen der Linse in den Emitter Chips selbst ist eine weiche Silikonmasse eingebettet, die vorher den optischen Kontakt zwischen Chip und Linse hergestellt hat. Diese weiche, klebrige Silikonmasse muß auf dem Chip verbleiben um ihn später wieder zu versiegeln. Übrig bleibt der Kunststoffrahmen, den man mit einem Seitenschneider nun problemlos von der Oberfläche entfernen kann. Er wird natürlich bei dieser Prozedur zerstört, was aber kein Problem darstellt, da er keinen Kontakt zum Emitter selbst mehr hat.

Übrig bleibt nun schon fast das Endergebnis mit einem "Hügel" aus weichem Silikon über dem Emitter. Mit einem scharfen Messer genutzt aus eine Art Spachtel muß nun die Silikonmasse sehr vorsichtig über dem Emitter verteilt werden bis das weiße Rechteck wie eine Badewanne gefüllt ist. Dabei nimmt man immer wieder etwas vom Silikon ab, damit der "Hügel" langsam plan wird. Es ist möglich die Oberfläche des weißen Rechtecks als Spachtelgrundlage zu nehmen, da der Chip mit seinen empfindlichen Bondingdrähten etwas tiefer liegt.

Nach dieser Operation um offenen Herzen sollte das Ergebnis dann in etwa so aussehen (Klick für Vergrößerung):

Dazu auch nochmal ein Blick auf die Rückseite des Alustern. Hier sieht man die drei Löcher für die Kunststoffhalterung, die nun oberhalb abgemäht sind. Damit ist der Umbau zum LEUW E3A fertig gestellt und es kann jeder Reflektor daraufgesetzt werden. Durch die fehlende Linse erzeugt der Emitter nun natürlich mehr Seitenlicht, was bei Reflektoren hocherwünscht ist.

Die Anschlußpads für Plus und Minus sind gut erkennbar und doppelt ausgelegt. Zwischen ihnen ist eine winzige Z-Diode auf den Stern gelötet (Im NW im Bild), die bei zu hoher Spannung den Chip vor dem Tod schützen soll. Verpolt man den Emitter brennt sie gerne auch mal durch ohne aber die Funktion des Emitters zu beeinflussen.

Unten ist eine 2D Barcode Codierung auf dem Alustern angebracht , die leider nur eine Produktions-Nummer enthält statt des begehrten Helligkeits-Binnings.

Zum Schluß noch ein Blick auf mein Testsetup für den OSTAR Emitter. Der gewaltigen Lichtabgabe steht immer auch eine große Wärmeabgabe gegenüber, die mit einem CPU Cooler vernichtet werden muß, denn merke - Hitze ist der LED Tod.

 

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