Selbstbauprojekt HighEnd Backup Lampe mit Cree XR-E

 

Die richtige Wahl des Emitters

Die Cree XR-E LED fristet eingendlich zu unrecht ein Schattendasein in der Tauchlampenbranche Alles baut - wenn überhaupt moderne Emitter zum Einsatz kommen - die Seoul P4 LED in ihre Lampen ein. Der Grund dafür ist naheliegend: Die P4 sind von ihrer Bauform und Abstrahlverhalten her der alten Luxeon LED sehr ähnlich. Man muß also nicht viel experimentieren um eine neue Lampe zu bauen. Außerdem suggerieren die Lumen Werte auf dem Papier der P4 eine höhere Helligkeit.

Meine Wahl jedoch fiel auf den Cree XR-E Emitter, der sich schon in seiner Bauform vom Bekannten her unterscheidet. Er ist für die SMD Montage konstruiert und hat vor allem eine Auffälligkeit: Die Glaslinse, welche in einem Alu Ring eingelassen ist. Sie ist es, die den Cree Emitter wahrscheinlich so unattraktiv macht, da diese Linse das Licht weitaus mehr vorbündelt, wie man es von Luxeon, P4 & Co gewöhnt ist. Der XR-E Emitter hat einen Abstrahlwinkel von nur 70°, der so deutlich kleiner ausfällt wie z.B. der der P4 LED mit 120°. Dadurch wird er mit sekundär TIR-Optiken, wie sie immer noch in Tauchlampen durch wegüblich sind, schwer beherrschbar. Dabei hat die XR-E durchaus interessante innere Werte. Sowohl in der Seoul P4 LED als auch in der Cree XR-E steckt exakt der gleiche blaue Chip (EZ1000) produziert von Cree selbst, der letztendlich das Licht erzeugt. Unterscheiden tun sich die Emitter nur im verwendeten Phosphor und in der Oberflächenmontage. Der Phosphor ist allerdings entscheidend für die spätere Farbwiedergabe, also ein möglichst reines Weiß, da er aus dem blauen Licht des LED Chips die übrigen Farben erzeugt. Daher auch in den Spektralbildern einer LED immer der typische Blau Peek des Chips und der große Phosphor Berg bis in den Rotbereich hinein. Ein dritter Vertreter der EZ1000 LEDs ist übrigens der Edison K8, der hier aber wegen seines schlechten Phosphors keine Erwähnung findet - wer gelb bis blaustichige Lampen mag ist hier richtig. :-)

Was den XR-E Emitter meiner Meinung nach auszeichnet ist der sehr farbstabile Phosphor - selbst wenn man ihn deutlich überlastet. Das macht ihn für mich zur ersten Wahl für ein Backup mit zwei Einsatzgebieten - Ein 100% zuverlässiges Licht und genug Power sowie gute Farbwiedergabe als zweit Hauptlampe bzw. perfekt flugtaugliche Ägypten-Lampe. Die P4 reagiert hier sehr ärgerlich blau, wenn man es wissen will, was den neuen LED Lampen sicher wieder das Vorurteil des schlechten, blauen Lichtes eintragen wird. Es geht aber eben auch anderes. Außerdem ist vom Hersteller des Chips Cree steht's zuerst das beste und damit hellste Binning erhältlich, welches die P4 in allen Belangen schlagen kann - dazu später mehr.

Hier zunächst die typischen Verkaufsformen der Cree XR-E LED:

Links die vorgefertigte Montage auf einem bekannten Alustern - Rechts der Emitter pur. Er hat die links und rechts sichtbaren Kontaktflächen für die Stromzufuhr sowohl oben als und unten für die SMD Montage. Die Pads sind über Durchkontaktierungen miteinander verbunden. Wie man ihn kauft ist im Prinzip egal - je nach verwendetem Gehäuse kann die Sternausführung einfacher zu verarbeiten sein. Muß man ihn vom Stern herunterholen macht man dies einfach mit einem Feuerzeug unter dem Stern und erhitzt alles von unten so lange bis das Lot flüssig wird und man den Emitter mit einer Pinzette ganz leicht abnehmen kann. Der Emitter ist für solch eine thermische Belastung (kurzzeitig) ausgelegt.

 

Das Problem der Bündelung

Wie der geneigte Leser sicher mittlerweile festgestellt hat bin ich kein Freund von photonenvernichtenden TIR-Optiken. Wie auch im Ostar Projekt soll hier ein spezieller Reflektor zum Einsatz kommen, der beeindruckend die These belegen kann, daß gute Reflektoren jede Plastikoptik schlagen kann dank 97%iger Effizienz. Während die Ostar Lampe bislang keine Vergleichsmöglichkeit hat, die eine solche Lumenleistung bringt, läßt sich mein Backup prima mit etablierten HighEnd Lampen auf dem Markt messen in punkto Helligkeit sowie Lichtverteilung und somit sind auch Rückschlüsse über die Leistungsfähigkeit von Reflektoren und LEDs gut machbar.

Der hier verwendete Alu Reflektor kommt wie im Ostar Projekt aus Don´s McR Baureihe und ist ein speziell auf die Cree-Glaslinse angepasster Reflektor. Denn leider ist es nicht möglich einen alten Luxeon Reflektor durch abschleifen auf eine XR-E anzupassen. Grund dafür ist das durch die Glaslinse stark veränderte Abstrahlverhalten. Luxeon Reflektoren liefern damit bestenfalls einen engen Flood, also nix zum Tauchen. Typenbezeichnung des Reflektors ist McR-27XR - also ein 27mm Reflektor. Auch er hat die übliche Orangenhaut in seiner Reflexionsfläche, die einen hammerharten, aber gleichzeitig sanft auslaufenden Hotspot liefert.

Bezugsquelle der McR Baureihe ist ausschließlich ein Onlineshop in den USA: Der Sandwich Shoppe von Wayne. Er liefert schnell und zuverlässig - auch mit PayPal und die Versandkosten über den Teich sind genauso hoch wie ein Paket der Deutschen Post Inland - ein hoch auf unsere Postgebühren. Lieferzeit 1-2 Wochen je nachdem wieviel Lust und Laune unser Zoll hat. Die McR Reflektoren werden zwar von einen auf Hawaii lebenden Amerikaner in Privatregie produziert, haben aber auf dem Weltmarkt praktisch keine Konkurrenz was die Qualität betrifft meiner Meinung nach. Gedacht sind sie für flashaholics - Taschenlampensüchtige. :-)

 

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